Wie stellen Sie sich eine ideale Verhütungsmethode vor?
Sie sollte absolut sicher Sie vor einer unerwünschten Schwangerschaft schützen, keine Nebenwirkungen haben, leicht anwendbar und so eine, die Sie nicht immer wieder vergessen, sein und nach deren Absetzen Sie auf Wunsch wieder schwanger werden könnten.
Heutzutage gibt es leider noch keine Verhütungsmethode, die diese alle Voraussetzungen erfüllt.
Es gibt jedoch eine Reihe von Methoden, die bei den verschiedenen Voraussetzungen ihre Stärken haben.
Hier möchten wir Ihnen die gängigsten Verhütungsmethoden vorstellen:
Die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode:
Die Sicherheit und Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode ist am einfachsten daran zu erkennen, wie oft sie versagt.
Der Richtwert für diese Zuverlässigkeit wird durch den Perl-Index festgelegt.
Der Pearl-Index entspricht der Anzahl der ungewollten Schwangerschaften pro 100 Frauen, die 1 Jahr lang mit der jeweiligen Methode verhütet haben.
Verwenden z.B. 100 Frauen ein Jahr lang ein Verhütungsmittel und werden unter dem Verhütungsmittel drei Frauen schwanger, so liegt der Pearl-Index dieser Methode bei 3.
Je niedriger der Wert ist, desto sicherer funktioniert die Verhütung.
Benannt ist der Pearl-Index übrigens nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl, der ihn 1932 eingeführt hat.
Beim Pearl-Index muss zwischen der (theoretischen) Methodensicherheit und der (praktischen) Gebrauchssicherheit unterschieden werden.
Ein Beispiel: Theoretisch liegt der Pearl-Index der Anti-Baby-Pille bei nahezu Null. Tatsächlich liegt er aber bei 0,2 bis 0,5, da die Pille auch einmal vergessen wird einzunehmen oder sie durch andere Faktoren wie z. B. Erbrechen nicht richtig wirken kann.
Vor allem bei Kondomen und den “natürlichen Verhütungsmitteln” kommt es häufig zu Anwendungsfehlern, die zu einem niedrigeren Pearl-Index führen.
Aus diesem Gründe kann der Perl-Index nur als Anhaltspunkt dienen.
In der folgenden Tabelle sind alle gängigen Verhütungsmethoden sowie der jeweilige Pearl-Index aufgeführt:
Die Pille
Die “Anti-Baby-Pille”, kurz “die Pille” ist eine der wirkungsvollsten Empfängnisverhütungen. Mit einer nahezu 100-prozentigen Sicherheit verhindert sie eine Schwangerschaft. Bei später auftauchendem Kinderwunsch kann die Pille ohne Probleme wieder abgesetzt werden und hat nach Absetzen keine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit.
Die Wirkung:
Die Pille zählt zu den hormonellen Verhütungsmitteln und besteht aus Kombination von Sexualhormonen Östrogen und Gestagen. Nach der Einnahme der Pille steigt im Blut die Konzentration dieser beiden Hormone. Dadurch wird der natürliche Hormonzyklus der Frau angegriffen und dem Körper wird eine Schwangerschaft vorgetäuscht. Wie bei einer normalen Schwangerschaft findet keine monatliche Reifung der Eizelle und dadurch kein Eisprung mehr statt. Zusätzlich macht die Pille den Schleimtropf am Gebärmuttereingang zähflüssiger, was die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigt und deren Vordringen in die Gebärmutter erschwert. Die Pille sorgt auch für eine ungenügende Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut, weshalb die Regelblutung bei Pillen-Anwenderinnen üblicherweise schwächer und kürzer als die natürliche Regelblutung ist. Die Pille eignet sich daher auch besonders für Frauen, die unter Regelschmerzen leiden. Durch vor allem die Wirkung des Östrogens kann eine gute Zykluskontrolle erreicht werden.
Kommt bei Ihnen die Pille als Verhütungsmethode in Frage?
Die Pille eignet sich grundsätzlich für nahezu alle Frauen, die fruchtbar sind aber derzeit kein Kind bekommen möchten – für junge Frauen bis hin zu Frauen in den Wechseljahren.
Für alle Formen der hormonellen Verhütung gilt, dass vor der Verschreibung eine sorgfältige Anamnese und körperliche sowie gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden muss. Dadurch können wir beurteilen, ob in Ihrem Fall eine Pille geeignet ist und welche Zusammensetzung gegebenenfalls zu bevorzugen ist. Für die Dauer der Pilleneinnahme werden durch die gesetzlichen Krankenkassen die Vorsorgeuntersuchungen in einem 6-monatigen Rhythmus vorgesehen.
Wie bereits oben erwähnt wurde, eignen sich einige Pillenpräparate durch deren Einfluss auf den Zyklus besonders für Frauen mit starken Regelschmerzen, starken Blutungen, Eisenmangel, prämenstruellem Syndrom sowie dysfunktionellen Blutungen. Auch das Beschwerdebild einer Endometriose oder Zystenbildungen in den Eierstöcken lassen sich durch Pilleneinnahme oft positiv beeinflussen.
Die in den Pillen enthaltenen Gestagene haben darüber hinaus einen regulatorischen Einfluss auf die männlichen Geschlechtshormone (Androgene). Wenn Sie unter Störungen im Androgenhaushalt leiden, die in der Regel zu unreiner bzw. fettiger Haut, Akne oder Haarausfall führen, kann die Pille in Ihrem zu einer Verbesserung der Beschwerden führen und wird oft therapeutisch eingesetzt.
Während der Stillzeit dürfen die östrogenhaltigen Kombinationspräparate nicht eingenommen werden.
So wenden Sie die Pille an:
Bei der ersten Anwendung der Pille oder nach einer längeren Anwendungspause fangen Sie am ersten Tag der Monatsblutung mit der Einnahme an. Wird die Pille ab dem ersten Tag des Zyklus eingenommen, besteht ab diesem Zeitpunkt ein sicherer Empfängnisschutz. Dieser hält auch während der Pillenpause von meist sieben Tagen an.
Die Pille muss immer am Abend oder immer am Morgen geschluckt werden, wobei die Uhrzeit nicht wichtig ist. Allerdings darf die Einnahme nicht vergessen werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Einnahme der Tablette in ein tägliches Ritual einzubeziehen – sie etwa nach dem Zähneputzen morgens bzw. abends einzunehmen.
Die meisten Pille werden 21 Tage lang eingenommen, danach folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen. Es gibt auch Präparate, die 22 oder 24 Tage eingenommen werden, worauf eine 6 bzw. 4-tägige Einnahmepause folgt, durch die es zu einem Hormonentzug und zu sogenannter Abbruchblutung kommt. Die Abbruchblutung ist zwar ähnlich wie eine Regelblutung, fällt aber meist kürzer und schwächer aus. Auch während dieser 4-, 6- bzw. 7-tägigen Einnahmepause besteht voller Verhütungsschutz. Unabhängig davon, ob die Blutung noch besteht oder bereits aufgehört hat, wird am 29.Tag, d.h. am 1. Tag des nächsten Zyklus, mit einem neuen Pillenblister begonnen.
Wenn Sie eine Pille vergessen haben:
Sollten Sie die Pille einmal vergessen haben, empfiehlt sich die alsbaldige Einnahme der ausständigen Tablette. Wird die Pille nicht mehr als zwölf Stunden verzögert eingenommen, besteht für den Rest des Monats voller Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Die Einnahme der darauffolgenden Pille erfolgt wieder zum gewohnten Zeitpunkt. Sind mehr als zwölf Stunden vergangen, ist der Empfängnisschutz nicht mehr gewährleistet. Trotzdem sollten Sie die vergessene Pille schlucken, sobald Ihnen der Einnahmefehler auffällt. Auch die restlichen Dragees sollten Sie zum gewohnten Zeitpunkt einnehmen, um den Monatszyklus beizubehalten. Zusätzlich müssen Sie jedoch mit anderen Methoden (z.B. Kondom) verhüten, bis ein neuer Zyklus beginnt.
Nebenwirkungen der Pille:
Die Pille wird von den meisten Frauen sehr gut vertragen.
Wie alle Arzneimittel, kann auch die Pille zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Unter Pilleneinnahme kann es zu Zyklusunregelmäßigkeiten, Zwischenblutungen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen oder Verstimmung kommen.
Thrombosen oder Schlaganfälle zählen zu den am meisten gefürchteten Nebenwirkungen der Pille.
Das Risiko für diese Erkrankungen ist sehr gering. Durch die Einnahme der Pille kann sie ansteigen, insbesondere wenn gleichzeitig solche Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen vorliegen, wie starkes Rauchen, lange Flugzeugreisen, Übergewicht, Immobilität, Fettstoffwechselstörungen oder Atherosklerose.
Wenn bei Ihnen ein erhöhtes Thromboserisiko, d.h. bei Störungen der Blutgerinnung, bei bereits stattgefundenen Thrombosen oder bei Diabetes, besteht, dann ist für Sie die östrogenhaltige Kombinationspille generell nicht geeignet. Auch bei bestimmten Tumorerkrankungen (z.B. Brustkrebs) darf die Pille nicht angewandt werden.
Durch die geringere Dosierung des Östrogens in der Pille können deren Nebenwirkungen reduziert werden.
Pearl-Index: 0,1 – 0,9.
Kosten: ca. 10-20 Euro pro Monat.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zurzeit die Kosten für die Pille bis zum vollendeten 19. Lebensjahr. Ab dem 20. Geburtstag muss die Pille selbst gezahlt werden.
Die Mini-Pille
Im Gegensatz zur herkömmlichen Pille enthält die Mini-Pille kein Östrogen, sonder nur eine geringe Menge Gestagen (Gelbkörperhormon).
Im Unterschied zur “klassischen” Pille verhindert die herkömmliche Minipille den Eisprung nicht. Die Mini-Pille behindert stattdessen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich eine Eizelle im unwahrscheinlichen Fall der Befruchtung dort nur schlecht einnisten kann. Auch der Schleimtropf am Gebärmuttereingang wird durch Gestagenwirkung zehflüssiger. Die Spermien können dadurch nicht mehr in die Gebärmutter eindringen und eine eventuell befruchtete Eizelle kann sich nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten.
Der Eisprung findet im Unterschied zu östrogenhaltigen Kombinationspillen jeden Monat statt – eine Befruchtung ist also theoretisch möglich, wenn die Pille nicht exakt eingenommen wird.
Die Präparate, die wie die Mini-Pille nur Gestagen enthalten, haben gegenüber den kombinierten Pillen (Östrogen und Gestagen) Vor- und Nachteile.
Vorteile:
- kein erhöhtes Thromboserisiko
- mit Östrogen einhergehende Nebenwirkungen entfallen
- seltener als bei Kombinationspillen Zyklusstörungen (schmerzhafte oder übermäßige Monatsblutungen)
Nachteile:
- unvorhergesehener Blutungsrhythmus
- Akne wird oft verstärkt
Pearl-Index (mit Desogestrel): 0,14 – 0,4.
Pearl-Index (mit Levonorgestrel): 0,5 – 3.
Kosten: 7-13 euro/Monat
Wie wird die Minipille angewendet?
Anders als Kombinationspräparate werden Minipillen ohne Unterbrechung eingenommen. Das heißt, die bei der Pille häufig gemachte Einnahmepause von einigen Tagen im Monat gibt es bei der Minipille nicht. Die Packungen enthalten Streifen zu jeweils 28 Tabletten. Ist ein Streifen aufgebraucht, wird am nächsten Tag mit einem neuen begonnen.
Die Einnahme bei den heute erhältlichen östrogenfreien Pillen muß nicht, wie früher üblich, genau um die gleiche Uhrzeit erfolgen. So wie bei den Östrogen und Gestagen enthaltenden Antibabypillen kann die Einnahme der Pille um bis zu zwölf Stunden verschoben werden, ohne dass der Schutz beeinträchtigt wird.
Wie alle anderen hormonellen Verhütungsmittel sind Minipillen per Definition Medikamente und müssen von einem Arzt/Ärtzin verschrieben werden.
Für welche Frauen ist die Minipille geeignet?
Prinzipiell eignet sich die Minipille für Frauen, die hormonell verhüten wollen, die allerdings keine Östrogene vertragen oder diese aufgrund von Gegenanzeigen (Kontraindikationen) nicht anwenden sollten. Zur letzteren Gruppe gehören etwa Frauen mit einem erhöhten Thromboserisiko oder starke Raucherinnen.
Die Minipille ist eine Alternative bei Frauen, die nach der Einnahme der “klassischen” Pille verstärkte Wassereinlagerungen oder Kopfschmerzen bekommen. Weiters eignet sie sich wegen der fehlenden Östrogene für Mütter in der Stillzeit, die hormonell verhüten möchten. Die in die Muttermilch übergehende Gestagenmenge ist so gering, dass sie dem Kind nach heutigem Erkenntnisstand nicht schadet. Das Alter der Frau ist mit keiner Anwendungseinschränkung der Minipille verbunden.
Welche Vorteile hat die Minipille?
Die Minipille bietet – in Abhängigkeit von der regelmässigen Einnahme – einen relativ guten bis guten Schutz, der auf Wunsch der Anwenderin jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann. Im Lauf der Anwendung kommt es im Vergleich zur natürlichen Periode meist zu einer Abnahme der Stärke der Regelblutungen und einer Minderung von Regelschmerzen.
Da diese Pillen keine Östrogene enthalten entfallen auch die damit verbundenen Nebenwirkungen.
Welche Nachteile hat die Minipille?
Im Gegensatz zu anderen Methoden der hormonellen Verhütung (Hormonspirale, Dreimonatsspritze, Depotpflaster, Hormonstäbchen) muss bei der Minipille täglich an die Verhütung gedacht werden. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Anwendungsfehlern bei diesen Präparaten an.
Wie alle anderen hormonellen Verhütungsmittel schützt die Minipille weder vor HIV noch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen!
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die mit Abstand häufigste Nebenwirkung sind Veränderungen im Muster der Regelblutung. Gerade zu Beginn der Einnahme führt die Minipille relativ häufig zu Zwischenblutungen, die zwar medizinisch unbedenklich sind, von vielen Frauen aber als sehr lästig empfunden werden.
Ebenso kommt es vor, dass die Monatsblutung sich verzögert oder gänzlich ausbleibt – was nicht selten die Befürchtung weckt, doch schwanger geworden zu sein. Im Laufe der Zeit pendelt sich das Blutungsmuster dann aber oft ein – in Richtung weniger häufig und weniger stark. Auch allfällige Nebenwirkungen wie Akne, Übelkeit, Gewichtszunahme oder ein Spannungsgefühl in der Brust legen sich meist nach einigen Monaten.
Wie sicher ist die Minipille?
Die Minipille gehört zu den relativ sicheren Verhütungsmitteln. Vorraussetzung für die Zuverlässigkeit ist allerdings die tägliche Einnahme.
Bei korrekter Anwendung liegt der Pearl-Index der Minipillen bei 0,5. Dieser Wert besagt, zu wie vielen ungewollten Schwangerschaften es kommt, wenn 100 Frauen eine Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden. Da Menschen aber Fehler machen und die Einnahme auch vergessen wird, kann der pearl index auch deutlich höher bzw. die Minipille weniger zuverlässiger sein.
Verschiedene Medikamente – unter anderem einige Antiepileptika sowie Antibiotika – , ebenso wie Durchfall können die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel beeinträchtigen, weil sie die Aufnahme der Hormone über die Darmschleimhaut behindern oder deren Abbau in der Leber beschleunigen. Wenn Frauen solche Medikamente einnehmen, sollten sie in dieser Zeit zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmittel benutzen. Entsprechende Hinweise finden sich in der Packungsbeilage. Vorsicht ist auch bei Durchfall und Erbrechen geboten.
Gestagen-Monopräparate (Minipille)
Diese Pillen enthalten ausschließlich ein Gestagen und werden auch als Minipille bezeichnet. Die meisten dieser Präparate enthalten den Wirkstoff Levornogestrel in einer Dosierung von 0,03 Milligramm pro Tablette.
Auch das Verhütungsstäbchen, die Dreimonatsspritze und die Hormonspirale enthalten ausschließlich ein Gestagen.
Die “Pille danach”
Die „Pille danach“ steht für den Notfall zur Verfügung, wenn eine Verhütungspanne passiert ist oder die Verhütung vergessen wurde. Zur regelmäßigen Schwangerschaftsverhütung ist sie ungeeignet.
Die männlichen Samenzellen können bis zu fünf Tage in der Gebärmutter und den Eileitern überdauern. Kommt es in dieser Zeit zum Eisprung, ist eine Befruchtung deshalb bis zu fünf Tage nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr möglich.
Sofern der Eisprung noch nicht stattgefunden hat, kann ihn die „Pille danach“ so lange hemmen oder verzögern, dass keine Befruchtung mehr möglich ist, weil die Spermien die Eizelle nun „verpassen“.
Um dem Eisprung zuvorzukommen, ist es am besten, wenn die „Pille danach“ so schnell wie möglich genommen wird, am besten innerhalb von 12 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr. Danach geht ihre Wirksamkeit allmählich zurück.
Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel sind für die Einnahme bis maximal 3 Tage (72 Stunden) nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr zugelassen, das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat bis maximal 5 Tage (120 Stunden) danach. Nach mehr als 5 Tage (120 Stunden) ist es zu spät für die „Pille danach“.
Kosten: mit dem Wirkstoff Levonorgestrel ca. 18 Euro, mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat ca. 35 Euro.
Ob die Pille vergessen oder zu spät eingenommen, das Diaphragma verrutscht oder im Taumel der Leidenschaft einfach nicht an Verhütung gedacht wurde: Glücklicherweise lässt sich eine ungewollte Schwangerschaft heutzutage auch nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr noch verhindern.
Die am häufigsten eingesetzte Methode der Notfallverhütung ist die sogenannte Pille danach. Sie verhindert eine Schwangerschaft, indem sie den Eisprung aufhält und ihn auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt. Das bedeutet: eine Befruchtung und damit eine Schwangerschaft wird verhindert. Es handelt sich bei einer Notfallverhütung also nicht um einen Schwangerschaftsabbruch.
Als Alternative zur Pille danach steht die Kupferspirale danach zur Verfügung.
++ Mehr zum Thema: Befruchtung ++
Wann kann eine Notfallverhütung zur Anwendung kommen?
Die Notfallverhütung ist immer dann eine gute Möglichkeit, wenn es zu einem ungeschützten Verkehr gekommen ist. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn
- gar kein Verhütungsmittel zum Einsatz gekommen ist
- das Kondom abgerutscht oder gerissen ist
- vor dem Anlegen des Kondoms bereits Samenflüssigkeit in die Vagina gelangt ist
- das Diaphragma verrutscht ist oder falsch angewendet wurde
- auf die Pille vergessen oder diese zu spät eingenommen wurde
- aufgrund von starkem Erbrechen oder Durchfall die Sicherheit der Pille nicht mehr gewährleistet ist
- die Wirkung der Pille durch die Einnahme anderer Medikamente beeinträchtigt wurde
Zwar ist die Eizelle nur in einer relativ kurzen Phase ihres Zyklus befruchtungsfähig, doch wann diese Phase (also der Eisprung und die fruchtbaren Tage) ist, lässt sich kaum exakt vorhersagen. Noch dazu können Spermien im Eileiter bis zu 6 Tage überleben.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft ist umso höher, je näher der ungeschützte Geschlechtsverkehr am Tag des Eisprunges liegt. In den beiden Tagen direkt vor dem Eisprung ist sie am höchsten.
Dementsprechend schwierig ist es, nach einem Geschlechtsverkehr ohne ausreichende Verhütung das Risiko einer Schwangerschaft sicher zu bestimmen. Was wiederum bedeutet: Wenn eine Frau ungeschützten Verkehr hatte, aber unter keinen Umständen schwanger werden möchte, ist es unabhängig vom Zyklustag im Zweifelsfall sicherer, rasch zu handeln und die Pille danach möglichst bald einzunehmen.
Was ist die Pille danach und wie wirkt sie?
Mit der Pille danach kann die Frau auch noch nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr bzw. nach einem Verhütungsunfall verhüten. Sie verhindert das Entstehen einer Schwangerschaft, indem sie den Eisprung um einige Tage nach hinten verschiebt oder ganz unterdrückt. Das heißt: die Pille danach ist nur dann wirksam, wenn sie eingenommen wird, bevor der Eisprung stattfindet. Ist der Eisprung bereits erfolgt, hat die Pille danach keinerlei Wirkung und die Frau kann trotzdem schwanger werden.
Die Pille danach gibt es mit zwei unterschiedlichen Wirkstoffen: Levornogestrel und (das etwas neuere) Ulipristalacetat. Levonorgestrel ist ein Gelbkörperhormon, das auch in vielen Antibabypillen enthalten ist. Ulipristal blockiert die Zellandockstelle, also den Rezeptor, für das Hormon Progesteron und wird unter anderem auch zur Behandlung von Uterusmyomen eingesetzt.
Beide Wirkstoffe führen – auf verschiedene Weise – letztlich dazu, dass die Produktion der Hormone LH und FSH gehemmt wird, wodurch die Follikelreifung verzögert und der Eisprung verschoben wird. Der Unterschied zwischen den Wirkstoffen liegt vor allem in ihrem Einfluss auf das luteinisierende Hormon LH:
Die Konzentration von LH beginnt etwa zwei Tage vor dem Eisprung stark anzusteigen. In dieser Phase ist die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft am größten. Hat der Anstieg von LH bereits begonnen, ist der Wirkstoff Levornogestrel nicht mehr in der Lage, diesen aufzuhalten und den Eisprung zu verhindern. Ulipristalacetat kann hingegen den Eisprung auch dann noch aufhalten, wenn der LH-Spiegel bereits im Steigen ist.
Wichtig: Die Pille danach verschiebt lediglich den Eisprung um ein paar Tage. Findet im gleichen Zyklus zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Sex statt muss in jedem Fall zusätzlich verhütet werden, z.B. mit Kondom. Ansonsten kann die Frau noch im selben Zyklus schwanger werden. Zudem schützt die Pille danach nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten, das kann nur das Kondom!
Was, wenn zum Zeitpunkt der Einnahme bereits eine Schwangerschaft besteht?
Die verhütende Wirkung entfaltet die Pille danach dadurch, dass sie den Eisprung verzögert – hat bereits eine Befruchtung stattgefunden, ist die Pille danach unwirksam. Eine bestehende Schwangerschaft kann durch die Einnahme der Pille danach nicht beendet werden. Deshalb hat die Pille danach auch nichts mit der Abtreibungspille zu tun.
Besteht bereits eine Schwangerschaft, ist die Pille danach wirkungslos, sie führt aber nicht zu einem Schwangerschaftsabbruch. Die einmalige Einnahme ist im Falle einer bereits bestehenden Schwangerschaft nicht bedenklich.
Bis wann kann die Pille danach eingenommen werden?
In jedem Fall sollte die Pille danach so rasch wie möglich nach einem ungeschützten Verkehr eingenommen werden, am besten innerhalb von 12 Stunden. Ihre Wirkung besteht darin, den Eisprung zu aufzuhalten und eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist umso größer, je früher sie eingenommen wird. Deshalb ist es auch sinnvoll die Pille danach zuhause auf Vorrat zu lagern und vor allem auf Reisen mitzunehmen, sofern nicht eine Langzeitverhütung (z.B. Spirale, Stäbchen, etc) angewendet wird.
Präparate mit dem Wirkstoff Levornogestrel wirken bis spätestens 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr. Für die Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristal gibt es Hinweise, dass sie länger wirksam ist und bis zu 120 Stunden (also fünf Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden kann.
Für beide Wirkstoffe gilt: die Pille danach sollte so früh wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um dem Eisprung zuvorzukommen und diesen zu verschieben. Kommt es nach der Einnahme innerhalb von drei Stunden zu Erbrechen, sollte die Einnahme wiederholt werden. Wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr länger als fünf Tage zurückliegt, sind beide Präparate nicht mehr ausreichend wirksam.
Wie wirksam ist die Pille danach?
Generell gilt: Je früher nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr die Pille danach eingenommen wird, umso größer ist die Chance, eine Schwangerschaft zu verhindern.
Vergleichsstudien zur Wirksamkeit der beiden Präparate Levonorgestrel und Ulipristal kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Es gibt Hinweise auf eine bessere Wirksamkeit von Ulipristal, jedoch sind diese nicht hinreichend belegt.
Ob die Pille danach ihren Zweck erfüllt hat, kann die Frau nicht selbst feststellen und es gibt auch keine zuverlässigen äußeren Anzeichen, wie etwa eine Zwischenblutung. Nach der Einnahme kommt es normalerweise zur üblichen Regelblutung, die sich manchmal ein wenig verzögern kann. Lässt die Regel aber mehr als fünf bis maximal sieben Tage über den normalen Zeitpunkt hinaus auf sich warten, empfiehlt es sich, einen Schwangerschaftstest durchzuführen.
Welche Nebenwirkungen kann die Pille danach verursachen?
Alle Präparate sind sehr gut verträglich. Gelegentlich kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerzen im Unterbauch sowie Schwindel oder Müdigkeit kommen. Die nachfolgende Regelblutung kann einige Tage früher oder später auftreten und stärker als sonst üblich ausfallen.
Besteht der Verdacht auf eine bereits bestehende Schwangerschaft ist die Pille danach wirkungslos und sollte deshalb nicht eingenommen werden. Ebenso darf die Pille danach bei einer Unverträglichkeit gegen einen Inhaltsstoff oder bei bestimmten Erkrankungen (z.B. schweres Asthma) nicht eingenommen werden.
Was muss man bei der Pille danach noch beachten?
Die Pille danach ist eine Methode für den Notfall. Was langfristige Verhütung angeht, sind andere Verhütungsmittel billiger, zuverlässiger und besser verträglich. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass die Pille danach nur für eine kurze Zeitspanne wirkt: Das heißt, sie schützt bei erneutem Geschlechtsverkehr nach der Einnahme nicht vor einer Schwangerschaft. Deshalb muss beim Sex nach einer Anwendung der Pille danach ein anderes Verhütungsmittel – zum Beispiel ein Kondom verwendet – oder allenfalls nochmals die Pille danach eingenommen werden.
Stillzeit
Levornogestrel ist dem normalen Gelbkörperhormon sehr ähnlich, eine Stillpause von acht Stunden nach der Einnahme ist ausreichend.
Ulipristalacetat wird über die Muttermilch abgegeben, es liegen keine ausreichenden Daten zur Auswirkung auf Säuglinge vor. Nach der Einnahme von Ulipristalacetat wird daher eine Stillpause von einer Woche empfohlen. In diesem Zeitraum sollte die Milch regelmäßig abgepumpt und verworfen werden.
Wie bekommt man die Pille danach?
In Österreich und den meisten Ländern in Europa gibt es die Pille danach (beide Wirkstoffe) rezeptfrei in allen Apotheken zu kaufen. Dies gilt unabhängig vom Alter, das heißt auch Jugendliche und auch Männer können sie selbst in der Apotheke besorgen.
Gelegentlich bestehen Apotheker darauf, dass die Frau die Pille danach selbst in der Apotheke besorgt. Dafür gibt es aber keinerlei gesetzliche Basis. Nach Auskunft der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es auch keine Kontraindikationen, d.h. keine Situation, in der Frauen die Pille danach nicht nehmen sollen oder dürfen.
Für spezielle Situationen, z.B. vor einem Urlaub, kann es auch sinnvoll sein, die Pille danach bereits vorbeugend vorrätig zu haben.
Präparate mit dem Wirkstoff Levornogestrel kosten etwa 13 Euro, das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat rund 32 Euro.
Alternative – die Spirale danach
Die Spirale danach ist eine normale Kupfer-Spirale, wie sie auch als langfristiges Verhütungsmittel genutzt wird. In der Notfallverhütung muss sie innerhalb von fünf Tagen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt werden und kann bis zu 5 Jahre liegen bleiben.
Durch die Spirale danach wird eine Schwangerschaft mit 99-prozentiger Sicherheit verhindert. Während und nach dem Einlegen kann es zu krampfartigen Schmerzen im Unterleib kommen. Die Spirale danach ist vor allem dann eine Alternative, wenn es für die Pille danach bereits zu spät ist oder wenn Frauen auf keinen Fall eine hormonelle Notfallverhütung möchten.
Achtung: die Hormonspirale ist zur Notfallverhütung nicht geeignet!
Das Hormon-Implantat
Das Hormon-Implantat ist ein kleines, ca. 2,0 mm dickes und ca. 4,0 cm langes Stäbchen aus flexiblem Kunststoff, in dem sich ein ein Gelbkörperhormon (Etonogestrel) befindet.
Es wird an der Innenseite des Oberarms unter die Haut eingelegt. Das Implantat ist nicht zu sehen, nur zu ertasten.
Das Stäbchen setzt über 3 Jahre hinweg kontinuierlich eine bestimmte Hormonmenge frei. Der Schleimpfropf, der sich im Gebärmutterhals befindet, wird verdickt, sodass Samenzellen nicht mehr in die Gebärmutter gelangen können. Zudem kommt es an den Eierstöcken zur Unterdrückung des monatlichen Eisprungs.
Die Bildung des weiblichen Hormons Östradiol, das unter anderem ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden der Frau ist, wird dagegen kaum unterdrückt.
Der Empfängnisschutz ist etwa genau so sicher, wie bei einer Sterilisation, und beginnt je nach Zeitpunkt der Einlage bereits am ersten Tag nach der Einlage. Die Blutungen sind eher schwach bis ausbleibend.
Kosten: ca. 250 – 300 Euro.
Verhütungsstäbchen
Das Verhütungsstäbchen folgt dem gleichen Wirkprinzip wie die Minipille. Es handelt sich um ein vier Zentimeter langes und zwei Millimeter dünnes weiches Kunststoffstäbchen, das der Arzt oder die Ärztin in örtlicher Betäubung unter die Haut einführt – meist an der Innenseite des Oberarms. Dort bleibt es bis zu drei Jahre und gibt kontinuierlich kleine Gestagenmengen frei. Dadurch ist in dieser Zeit ein sicherer Verhütungsschutz gewährleistet.
Diese Form der hormonellen Kontrazeption ist vor allem für Frauen geeignet, die langfristig verhüten wollen. Fehler in der Anwendung sind praktisch ausgeschlossen, und nach dem Entfernen des Hormonstäbchens dauert es meist nur zwei, drei Monate, bis sich der Zyklus normalisiert und die Fruchtbarkeit zurückkehrt.
Das Hormon- oder Verhütungsstäbchen ist ein Stäbchen aus weichem Kunststoff, in dem sich ein ein Gelbkörperhormon (Etonogestrel) befindet. Es ist vier Zentimeter lang und zwei Millimeter dünn und wird an der Innenseite des Oberarms unter die Haut eingelegt. Durch die kontinuierliche Freisetzung des Hormons besteht über drei Jahre hinweg ein sicherer Empfängnisschutz.
Das Verhütungsstäbchen ist in Österreich unter dem Handelsnamen Implanon NXT® erhältlich.
Wie wirkt das Verhütungsmittel?
Das Stäbchen setzt kontinuierlich eine bestimmte Hormonmenge frei, wodurch verschiedene Wirkungen an mehreren Organen auftreten. Der Schleimpfropf, der sich im Gebärmutterhals befindet, wird verdickt, sodass Samenzellen nicht mehr in die Gebärmutter gelangen können. Zudem kommt es an den Eierstöcken zur Unterdrückung des monatlichen Eisprungs.
Die Bildung des weiblichen Hormons Östradiol, das unter anderem ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden der Frau ist, wird dagegen kaum unterdrückt.
Wie wird dieses Stäbchen eingesetzt?
(Image Point Fr )
Das Kunststoffstäbchen wird von Ihrem Arzt unter örtlicher Betäubung mit Hilfe eines speziellen Applikators an der Innenseite des Oberarms (bei Rechtshänderinnen am linken Oberarm und umgekehrt) unter die Haut gelegt. Dort ist es tastbar und kann jederzeit in örtlicher Betäubung nach Legen eines kleinen Hautschnittes von ca. zwei Millimeter Länge entfernt werden.
Das Einsetzen sollte zwischen dem ersten und dem fünften Tag des Menstruationszyklus erfolgen. Die ersten sieben Tage nach dem Einsetzen sollte zusätzlich (z.B. mit einem Kondom) verhütet werden.
Für welche Frauen ist das Stäbchen ein geeignetes Verhütungsmittel?
Prinzipiell ist diese Form der Verhütung für alle Frauen, die eine längerfristige Verhütung wünschen, geeignet. Besonders jenen Frauen, für die die Anwendung der ” Pille” ein erhöhtes Risiko darstellt, ist diese Form der Verhütung zu empfehlen. Dazu zählen Raucherinnen, Frauen mit Problemen der Blutgerinnung (Thrombosegefahr!) und Fettstoffwechselstörungen. Auch für Frauen, bei denen das Einsetzen einer Spirale abgelehnt wird oder wegen einer kleinen Gebärmutter Schwierigkeiten bereitet, ist diese Alternative eine Möglichkeit.
Frauen, die Schwierigkeiten mit der regelmäßigen Einnahme der Pille haben, profitieren von einem Implantat, weil sie nicht mehr an die Einnahme denken müssen. Die Anwendung ist im Gegensatz zu Kombinationspräparaten (Pille) auch während der Stillperiode möglich.
Welche Nebenwirkungen können unter der Anwendung auftreten?
Bei der Anwendung des Verhütungsstäbchens kann es zu unregelmäßigen Menstruationsblutungen kommen. Die Regelblutung kann schwächer und seltener auftreten, sehr häufig bleibt sie auch ganz aus. Bei einigen Frauen kommt es im Gegensatz zu verstärkten und verlängerten Blutungen, auch Zwischenblutungen sind möglich.
Es gibt vereinzelt Frauen, bei denen durch das Tragen des Stäbchens Akne neu aufgetreten ist.
Eine Gewichtszunahme von ein bis zwei Kilogramm über einen Zeitraum von drei Jahren ist möglich und ungefähr so häufig wie beim Tragen einer Kupferspirale.
Mögliche weitere Nebenwirkungen können wie bei allen anderen Hormonpräparaten das Auftreten von Kopfschmerzen, Brustspannen, depressive Verstimmungen und Veränderungen der Libido (sexuelle Lust) sein.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie diese oder andere Nebenwirkungen an sich bemerken.
Welchen Frauen sollte diese Verhütungsmethode nicht verschrieben werden?
Bei Frauen, die unter bestimmten hormonabhängigen Tumoren leiden, sowie bei Bestehen von Thrombosen, Embolien und schweren Lebererkrankungen darf das Stäbchen nicht zur Anwendung kommen. Bei Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe des Präparats darf dieses nicht verschrieben werden. Jede Blutung aus der Scheide, die außerhalb der normalen Regelblutung besteht, bedarf der Abklärung durch den Facharzt vor Gabe eines Verhütungsmittels.
Frauen, für die Blutungsstörungen, wie sie als Nebenwirkungen des Präparates beschrieben sind, eine große seelische Belastung darstellen, sollen auf die Anwendung eher verzichten.
Wann sollte das Verhütungsmittel aus dem Arm entfernt werden?
Implanon sollte unverzüglich entfernt werden, wenn eine Schwangerschaft eintritt. Ebenfalls ist eine Entfernung bei Lebertumoren angezeigt. Bei Auftreten von Nebenwirkungen oder vor Operationen sollte der Facharzt informiert werden, damit eine Beratung über eine Fortsetzung oder ein Absetzen der Behandlung erfolgen kann.
Welche Interaktionen mit Medikamenten gibt es?
Die Wirkung der Pille und wahrscheinlich auch der reinen Gestagenpräparate, zu denen Implanon zählt, kann durch andere Medikamente beeinflusst werden. Das gilt besonders für bestimmte Antibiotika. Vor Einnahme von Medikamenten sollte der Arzt informiert werden, damit bei Bedarf vorübergehend eine zusätzliche Verhütungsmethode empfohlen oder verschrieben werden kann.
Wie sicher ist diese Verhütungsmethode?
Die Sicherheit beginnt sofort mit der Einlage, die zwischen dem 1. und dem 5. Zyklustag erfolgt, und sie ist für drei Jahre gegeben. Dann sollte das alte Kunststoffstäbchen entfernt und ein neues gesetzt werden. Eine rasche Wiederherstellung der Fruchtbarkeit ist durch das Entfernen des Stäbchens jederzeit möglich.
Das Verhütungsstäbchen hat insgesamt eine sehr hohe kontrazeptive Sicherheit, der pearl index wird mit 0-0,08 angegeben.
Welche Nachteile hat das Verhütungsmittel?
- Zur Entfernung des Implantats ist immer ein kleiner Eingriff notwendig.
- Im Falle einer vorzeitigen Entfernung kann der finanzielle Aufwand im Vergleich zu einer Pille erheblich höher sein, während der Preis für Implanon bei einer normalen Liegedauer von drei Jahren ähnlich hoch wie bei einem Pillenpräparat ist.
- Das Verhütungsstäbchen schützt nicht vor AIDS oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen!
Was kostet das Verhütungsstäbchen?
Das Stäbchen ist gegen ärztliche Verordnung in der Apotheke erhältlich, die Kosten dafür betragen rund 230 €. Dazu kommen noch die Kosten für das Einsetzen und die Entfernung nach 3 Jahren, zumeist eine Pauschale.
Die Hormonspirale verbindet zwei bewährte Methoden der Verhütung miteinander: das Einsetzen einer Spirale (Intrauterinpessar) in die Gebärmutter und die Verabreichung weiblicher Geschlechtshormone.
Wie Minipille, Dreimonatsspritze oder Depotstäbchen gibt die Hormonspirale ausschließlich Gestagen ab. Der Spiegel der verabreichten Hormone im Körper liegt bei dieser Form der Verhütung unter dem von Minipillen. In Österreich ist die Hormonspirale unter den Handelsnamen Mirena® und Jaydess® erhältlich.
Wie wirkt die Hormonspirale?
Bei der Hormonspirale handelt es sich um einen kleinen T-förmigen Körper aus Kunststoff, der ein Gestagen (Gelbkörperhormon) enthält. An einem Ende des Körpers sind sogenannte Rückholfäden befestigt, die es dem Arzt oder der Ärztin erleichtern, die Spirale wieder zu entfernen.
Der Kunststoffkörper stellt – wie andere, nicht mit Hormonen versehene Spiralen auch – einen Störfaktor für die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter dar. Außerdem ruft der Fremdkörper eine spezielle Entzündungsreaktion der Gebärmutterschleimhaut hervor, die eine Einnistung zusätzlich erschwert.
Neben dieser mechanischen Verhütung gibt die Hormonspirale laufend eine geringe Menge Gelbkörperhormon in die Gebärmutter ab (täglich 20 Mikrogramm Levonorgestrel). Dieses Gestagen entfaltet seine Wirkung in erster Linie an Ort und Stelle: Einerseits hemmt es das natürliche Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Sie wird dünner und kann dadurch die Eizelle nicht mehr (so gut) aufnehmen. Auch die Regelblutung, die ja durch die zyklische Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut hervorgerufen wird, ist dadurch geringer.
Andererseits wird der Schleimpfropf am Gebärmuttereingang zähflüssiger und auch das Milieu in Uterus und Eileitern verändert sich. Spermien können dadurch nicht oder nur erschwert in Gebärmutter und Eileiter vordringen, ihre Beweglichkeit und Funktion wird beeinträchtigt. Durch die verstärkte Gebärmutter-Barriere soll die Gefahr von “aufsteigenden” Entzündungen bei der Hormonspirale im Vergleich zu konventionellen Spiralen geringer sein.
Wie viel kostet die Hormonspirale?
Laut Austria Codex sind für Mirena® 201,05 Euro zu bezahlen (Stand: Dezember 2013). Zusätzlich ist der für das Einsetzen an Ärztin oder Arzt zu entrichtende Betrag zu berücksichtigen.
Wie wird die Hormonspirale eingesetzt?
Die Hormonspirale wird nach einer eingehenden gynäkologischen Untersuchung eingesetzt. Zuvor werden Größe und Lage der Gebärmutter mittels Ultraschall bestimmt, um festzustellen, ob Ausschlusskriterien vorliegen. Es sollte auch ein Krebsabstrich durchgeführt werden, damit Veränderungen an den Zellen des Gebärmutterhalses ausgeschlossen werden können.
Bei erstmaliger Anwendung wird die Hormonspirale innerhalb von sieben Tagen nach Beginn der Menstruation eingesetzt, weil zu diesem Zeitpunkt der Muttermund etwas geöffnet und eine Schwangerschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen ist. Bei Frauen, die noch kein Kind geboren haben oder mittels Kaiserschnitt entbunden haben, ist der Gebärmutterhalskanal unter Umständen so eng, dass er etwas aufgedehnt werden muss.
Mit einer speziellen Einführhülse wird der Kunststoffkörper durch den Muttermund in die Gebärmutter geschoben. Das Einsetzen der Spirale dauert nur kurz, kann allerdings mit leichten krampfartigen Schmerzen im Unterleib oder einem vorübergehendem Ziehen einhergehen. Diese Beschwerden können durch die Einnahme von Schmerzmitteln vor dem Eingriff gelindert werden. Die korrekte Lage des T-förmigen Körpers in der Gebärmutter kann mittels Ultraschall überprüft werden.
Nach einer Geburt sollte mit dem Einsetzen der Hormonspirale zugewartet werden, bis sich die Gebärmutter zurückgebildet hat – im Mindestfall aber sechs Wochen. Levonorgestrel hat Untersuchungen zufolge keinen Einfluss auf Menge und Qualität der Muttermilch. Das in der Gebärmutter freigesetzte Hormon ist nur in sehr geringen Dosen in der Milch nachweisbar, eine Beeinflussung der Entwicklung des Säuglings ist unwahrscheinlich.
Wie verläuft die Behandlung weiter?
Ein bis zwei Monate nach dem Einsetzen wird noch einmal überprüft, ob die Hormonspirale richtig sitzt. Manchmal zeigt der Ultraschall bei dieser Nachkontrolle vergrößerte Follikel im Eierstock. Dies ist auf die Gestagenwirkung des Produktes zurückzuführen. Es besteht deshalb kein Grund zur Sorge, meist bilden sich diese Follikel ohne weitere Behandlung zurück.
In manchen Fällen stößt der Körper die Spirale teilweise oder vollständig ab, weshalb die korrekte Lage alle sechs Monate überprüft werden sollte. Während des Geschlechtsverkehrs ist eine korrekt sitzende Spirale selbst nicht zu spüren, manchmal werden allerdings die am Muttermund liegenden Rückholfäden wahrgenommen.
Wie wird die Spirale wieder entfernt?
Die Hormonspirale kann jederzeit wieder entfernt werden. Dies geschieht im Regelfall durch sanftes Ziehen an den Rückholfäden mit einer Pinzette. Wenn sich die Rückholfäden gemeinsam mit dem Kunststoffkörper in der Gebärmutter befinden, kommt zur Entfernung der Hormonspirale eine spezielle Fasszange zum Einsatz. Das kann eine Aufdehnung des Gebärmutterhalskanals erforderlich machen.
Mirena® sollte nach fünf Jahren entfernt werden. Wenn die Anwenderin bei dieser Methode bleiben möchte, kann sogleich eine neue Hormonspirale eingesetzt werden. Wird das Verhütungsmittel entfernt, besteht bereits im nächsten Zyklus wieder die Möglichkeit für eine Empfängnis.
Für wen eignet sich die Hormonspirale?
Die Anwendung einer Hormonspirale eignet sich für Frauen, die eine sichere, aber rückgängig zu machende (reversible) Langzeitverhütung wünschen. Insbesondere wird die Hormonspirale für den Fall empfohlen, dass Frauen ihre Familienplanung bereits abgeschlossen haben, aber keine Sterilisation durchführen lassen möchten.
Mirena® kann zwar auch von Frauen verwendet werden, die noch kein Kind geboren haben, das Einsetzen kann aber Schwierigkeiten bereiten, weil die Gebärmutter bei diesen Frauen oft klein ist. Patientinnen, die unter starken und schmerzhaften Monatsblutungen leiden, können diese durch Verwenden einer Hormonspirale lindern. Auch für Frauen, die Östrogene schlecht vertragen, eignet sich die Gestagen freisetzende Spirale gut.
Die neuere Spirale Jaydess® ist zudem auch für junge Frauen geeignet, da sie kleiner ist und nach spätestens drei Jahren entfernt bzw. ausgetauscht werden muss.
Welche Vorteile hat die Hormonspirale?
Die Spirale kann fünf Jahre in der Gebärmutter liegen. In dieser Zeit müssen sich die Anwenderinnen keine Gedanken über die Verhütung machen. Stellt sich ein Kinderwunsch ein, ist eine Schwangerschaft schon bald nach der Entfernung der Spirale wieder möglich.
Auch Stärke und Dauer der Menstruation sind vermindert, weil die Gebärmutterschleimhaut durch den Gestagen-Einfluss nicht so hoch aufgebaut wird. Dadurch können auch Regelschmerzen ( Dysmenorrhoe) gelindert werden.
Bei etwa jeder fünften Anwenderin bleibt die Regel aus ( Amenorrhoe). Es besteht dadurch allerdings kein gesundheitliches Risiko – insbesondere wird das Auftreten einer Osteoporose nicht begünstigt.
Welche Nachteile hat die Hormonspirale?
Die Spirale muss immer von einer Ärztin oder einem Arzt eingesetzt werden. Sie ist ein Fremdkörper in der Gebärmutter und wird von etwa sechs bis sieben Prozent der Frauen ausgestoßen; besonders häufig erfolgt dies in den ersten beiden Anwendungsmonaten. In den ersten sechs Monaten der Anwendung treten zudem häufig Blutungsstörungen auf.
Der Anteil der Eileiterschwangerschaften ist bei Anwenderinnen von Hormonspiralen höher als bei anderen Verhütungsmethoden, da die Wirkung vor allem in der Verhinderung der Einnistung der Eizelle besteht, und nicht in der Verhinderung des Eisprungs.
In manchen Fällen ist die zurückgebildete Gebärmutterschleimhaut bei Untersuchungen nur schwer von entzündlichen oder bösartigen Veränderungen abzugrenzen, was mitunter zu Beunruhigung bzw. zu unnötigen operativen Eingriffen führen kann.
Durch Gestagen bedingte Nebenwirkungen wie etwa leichte Akne können auch durch die Hormonspirale verursacht werden, sind aber durch die niedrigen Blutspiegel von Levonorgestrel selten.
Die Hormonspirale schützt zwar vor ungewollter Schwangerschaft, aber nicht vor sexuell übertragbaren Erkrankungen! Safer Sex ist nur durch zusätzliche Verwendung eines Kondoms gewährleistet.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Berichtet wird von gestagenbedingten Störungen wie depressiver Verstimmung, Akne oder Kopfschmerzen. Selten kann das Körpergewicht etwas ansteigen. Außerdem bleibt bei etwa 20 Prozent der Anwenderinnen die Regel aus. Bei mehrfacher Anwendung steigt der Anteil der Patientinnen mit Amenorrhoe.
Wann darf die Hormonspirale nicht verwendet werden?
- bei bestehender oder vermuteter Schwangerschaft
- bei bösartigen Tumoren im Genitalbereich oder Brustkrebs
- bei nicht abgeklärten genitalen Blutungsstörungen
- bei Entzündungen im Genitalbereich
- bei akuten Leberentzündungen oder Lebertumoren
Wie sicher ist die Hormonspirale?
Der Pearl-Index für die Hormonspirale beträgt 0,16. Er gibt die Zahl der ungewollten Schwangerschaften an, die auftreten, wenn 100 Frauen ein Jahr lang mit der Hormonspirale verhüten. In 1.200 Anwenderinnen-Monaten kommt es also durchschnittlich zu 0,16 Schwangerschaften. Zum Vergleich: Der Pearl-Index für herkömmliche Kupfer-Spiralen liegt zwischen 0,9 und 3,0.
Die Rate an Eileiterschwangerschaften wird mit 0,06 auf 100 Frauen-Jahre angegeben. Bei einer Frau, die nicht verhütet, liegt der Wert für Eileiterschwangerschaften bei 1,2 bis 1,6.
Hormonspirale
Die Hormonspirale stellt eine Weiterentwicklung der normalen Spirale dar. Wie diese wird sie von einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin in die Gebärmutter eingesetzt. In weiterer Folge gibt sie über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren täglich eine sehr kleine Menge Gestagen direkt in die Gebärmutter ab. Das Hormon entfaltet seine empfängnisverhütende Wirkung also direkt vor Ort und gelangt so gut wie nicht in die Blutbahn. Das ist das große Plus dieser Verhütungsmethode.
Stellt sich ein Kinderwunsch ein, muss die Hormonspirale von Arzt oder Ärztin entfernt werden. Deshalb ist die Hormonspirale vor allem für Frauen geeignet, die längerfristig nicht schwanger werden wollen und ein dauerhaft wirksames Verhütungsmittel suchen.
Kosten: ca. 250 – 300 Euro.
Seine schwangerschaftsverhütenden Faktoren verdankt das Intra-Uterin-Pessar seinen kupferhaltigen Bestandteilen – Die Gebärmutterschleimhaut verändert sich in Zusammensetzung und Funktion. Außerdem bewirkt das kupferhaltige Pessar in der Gebärmutter einen schnelleren Eitransport und eine Herabsetzung der Beweglichkeit der Samenfäden. Die Sicherheit der kupferhaltigen Spiralen ist gut – sie erhöht sich sogar mit der Anwendungsdauer.
Kosten ca. 100 – 125 Euro.
Die Spirale ist ein Verhütungsmittel, das direkt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Sie liegt in mehreren Varianten vor – als Hormonspirale, Kupferspirale oder Goldspirale.
Die Spirale ist ein Verhütungsmittel, das direkt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Sie liegt in zwei Varianten vor – als Kupferspirale (und ihre in der Form abgeänderten “Verwandten” Kupferkette und Kupferperlenschnur) und Hormonspirale. Alle Arten der Spirale gelten als sehr sicher.
- Der Pearl-Index (der angibt, wie viele Frauen von 100 innerhalb eines Jahres trotz Anwendung des Verhütungsmittels schwanger werden) der Kupferspirale wird mit 0,9 bis 3 angegeben.
- Der Pearl-Index der Hormonspirale liegt bei 0,16, d.h. weniger als 2 von 1000 Frauen wurden trotz Verwendung des Verhütungsmittels schwanger.
Achtung: Die Spirale schützt vor ungewollter Schwangerschaft, nicht aber vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.
++ Mehr dazu: Wie sicher ist mein Verhütungsmittel? ++
Wirkungsweise der Spirale
Jede Spirale wirkt auf mehrerlei Art: Zunächst einmal stellen diese Kontrazeptiva eine Barriere dar. Zudem rufen Spiralen eine lokal begrenzte Entzündung hervor. Beides erschwert es den Eizellen, sich in der Gebärmutter einzunisten.
Darüber hinaus können Spiralen Metallionen abgeben, welche die Beweglichkeit der Spermien einschränken. Dies ist bei der Kupferspirale und der Goldspirale der Fall.
Die Hormonspirale gibt ein Gestagen in ihre Umgebung ab. Das so genannte “Gelbkörperhormon” hemmt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, was es wiederum der Eizelle schwer macht, sich einzunisten. Weiters verdickt das Hormon den Schleimpfropf am Eingang des Uterus, die Spermien können so nicht bis in die Gebärmutter und die Eileiter vordringen.
Unterschiedliche Spiralen Arten:
Hormonfreie Verhütung: die Kupferspirale
Die Kupferspirale besteht aus einem Kunststoff/Faden, der mit Kupfer umgeben ist. Sie wird während der Periode eingesetzt und bietet zwischen drei und fünf Jahre lang sicheren Empfängnisschutz. Zur Gruppe der Kupferspiralen zählen u.a. das Kupferkettchen (Gynefix), die Kupferperlenschnur (IUB) und die Goldspirale.
++ Mehr dazu: Kupferspirale ++
Kupferkettchen
Dieses Verhütungsmittel besteht aus winzigen, aneinandergereihten Kupferzylindern und wird an der Gebärmutterwand fixiert. Die Wirkungsweise ist dieselbe wie bei der Kupferspirale. Die Kupferkette hat ebenfalls einen sehr günstigen Pearl-Index und gilt als sichere Verhütungsmethode. Drei Prozent der österreichischen Frauen setzen auf dieses Verhütungsmittel.
Kupferperlenschnur
Völlig neu am Markt und mit Anfang 2015 auch in Österreich erhältlich ist die Kupferperlenschnur. Sie besteht wie alle Spiralen aus Kupfer, die Kupferperlen sind jedoch auf einem Faden, der in der Gebärmutter die Form einer Kugel einnimmt, aufgefädelt. Dies ist besonders schonend für die Gebärmutter und hat weniger Nebenwirkungen als bisherige Spiralen.
Goldspirale
Zu den langfristigen Verhütungsmethoden zählen auch die Goldspiralen. Goldspiralen bestehen wie alle Spiralen aus dem spermizid wirkendem Kupfer, der Kern jedoch ist aus Gold. Dies sollte zusätzlich antibakteriell wirken, der tatsächliche Vorteil der Goldspirale gegenüber einer Kupferspirale konnte jedoch bis jetzt in keiner Studie bestätigt werden.
Hormonspirale
Bei der Hormonspirale handelt es sich um einen kleinen Kunststoffkörper in T-Form, der ein Gestagen (Gelbkörperhormon) enthält. Hormonspiralen werden hauptsächlich Frauen mit starken Monatsblutungen empfohlen. Die Hormonspirale wird von etwa neun Prozent der Österreicherinnen verwendet.
++ Mehr dazu: Hormonspirale ++
Verursacht das Einsetzen der Spirale Schmerzen?
Je nach Patientin kann es beim Einsetzen der Spirale zu krampfartigen oder ziehenden Schmerzen kommen, die im Normalfall rasch wieder abklingen.
Das Verhütungsmittel wird mithilfe eines dünnen Röhrchens in die Gebärmutter eingeführt. Sobald das Röhrchen herausgezogen wird, entfaltet sich die Spirale. Eine abschließende Ultraschalluntersuchung garantiert, dass die Spirale an der richtigen Stelle sitzt.
Der Eingriff erfolgt im ersten Zyklusabschnitt während der Menstruation, wenn der Muttermund etwas geöffnet ist, im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung und dauert für gewöhnlich nur wenige Minuten.
Mittels Ultraschall wird die Lage der Spirale im Abstand von jeweils sechs Monaten vom Frauenarzt überprüft.
Vorteile und Nebenwirkungen
Der vielleicht größte Vorteil der Spirale: Die Anwenderin muss sich keine Gedanken um Verhütung machen. Das Verhütungsmittel beziehungsweise seine Einnahme kann nicht “vergessen” werden (wie bei der Pille). Die Kupfer- und Goldspirale eignen sich zudem für Frauen, die auf die Zufuhr von Hormonen verzichten wollen. Die Hormonspirale kann weiters Regelschmerzen lindern und Stärke sowie der Dauer der Menstruation reduzieren.
Nebenwirkungen der Spirale können stärkere Zwischen- und Schmierblutungen sein. Spiralträgerinnen können zudem anfälliger sein für Unterleibsinfektionen (hauptsächlich abhängig von häufigen Partnerwechseln).
Die “Spirale danach”
Die Spirale kann auch als Notfallverhütung eingesetzt werden. Dazu muss sie in den ersten fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr in die Gebärmutter eingebracht werden.
Zum Einsatz kommt eine konventionelle Kupferspirale. Die Notfallmethode gilt als äußerst sicher – eine Schwangerschaft lässt sich durch sie mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit verhindern.
++ Mehr dazu: Notfallverhütung ++
Die Kupferspirale ist ein weiches, T-förmiges Stäbchen, das mit einem Kupferdraht umwickelt ist. Sie wird in die Gebärmutter platziert und verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle. Die Kupferspirale wird oft auch als “Kupfer-T” oder “IUD” (die englische Abkürzung der Spirale: Intrauterine device) bezeichnet. Beim sogenannten „Kupferkettchen“ handelt es sich um ein anderes Produkt.
In ihrer modernen Ausführung wird diese Spirale seit rund 25 Jahren verwendet und stellt eine sehr sichere Form der Verhütung dar.
Wie wirkt die Kupferspirale?
Der Kupferdraht sondert laufend kleine Mengen an Kupferionen ab, die die Beweglichkeit der Spermien einschränken. Sie werden auf ihrem Weg in die Eileiter gestoppt, wodurch es nicht zu einer Befruchtung kommen kann.
Darüber hinaus verändern die Kupferionen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, wodurch sich eine befruchtete Eizelle – im Falle, dass es doch zu einer Befruchtung kommt – nicht einnisten kann.
Wie bekommt man eine Spirale?
Die Spirale wird von einem Arzt während einer gynäkologischen Untersuchung eingesetzt. Mit Hilfe eines dünnen Röhrchens wird sie in die Gebärmutter eingeführt, beim Herausziehen des Röhrchens entfalten sich die Seitenarme der Spirale, sodass sie nicht verrutschen kann. Das Einsetzen dauert einen Augenblick und kann von einem leichten, ziehenden Schmerz im Unterleib begleitet sein. Im Gegensatz dazu muß das Kupferkettchen im Gebärmuttermuskel verankert werden, wodurch verstärkte Schmerzen und gegebenenfalls auch Blutungen auftreten können. Schmerzen können jedoch verringert werden, indem man etwa eine Stunde vor dem Eingriff eine schmerzstillende Tablette einnimmt, dies wirkt sich auf die Gebärmutter entspannend aus.
Der beste Zeitpunkt für das Einsetzen einer Spirale ist während der Menstruation, da der Muttermund zu diesem Zeitpunkt leicht geöffnet ist. Die Spirale kann auch im Anschluss an einen Schwangerschaftsabbruch oder eine Geburt eingesetzt werden.
Die Entfernung der Kupferspirale kann jederzeit erfolgen und ist – im Gegensatz zum Kupferkettchen – zu allermeist schmerzfrei.
Welche Vorteile bietet die Kupferspirale?
Im Gegensatz zu anderen Methoden muss bei der Kupferspirale nicht ständig an die Verhütung gedacht werden. Dadurch kann es nicht zu Anwendungsfehlern, z.B. durch Vergessen oder Magen-Darm-Beschwerden, kommen.
Die Kupferspirale hat keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt, wodurch eine Anwendung auch in der Stillzeit oder für Frauen, die nicht mit Hormonen verhüten wollen oder dürfen, möglich ist.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die Kupferspirale kann zu stärkeren und längeren Monatsblutungen führen, auch Zwischenblutungen können auftreten. Sie eignet sich daher eher nicht für Frauen, die unter starken oder schmerzhaften Regelblutungen leiden.
Beim Auftreten von unerklärlichen Unterleibsschmerzen ist jedenfalls eine Kontrolle beim Arzt nötig. Dieser kann eine Lageveränderung („Verrutschen“) oder eine Infektion ausschließen.
Spiralträgerinnen können anfälliger für Unterleibsentzündungen, wie etwa einer Infektion mit Chlamydien, sein. Häufiger Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern erhöht das Risiko einer solchen Infektion. Im Falle einer akuten Entzündung im Gebärmutterhals oder in den Eileitern muss man auf ärztliche Anordnung Antibiotika einnehmen und die Spirale gegebenenfalls entfernen lassen.
Wie sicher ist die Kupferspirale?
Die Kupferspirale ist eine sehr wirksame Verhütungsmethode, die jederzeit rückgängig gemacht werden kann. Der pearl index wird mit 0,9 bis 3 angegeben.
Etwa vier bis zwölf Wochen nach dem Einsetzen sollte eine Kontrolluntersuchung mittels Ultraschall durchgeführt werden, um die korrekte Lage der Spirale zu überprüfen.
Worauf sollte man achten?
Wenn Sie eine Spirale haben, sollten Sie hinsichtlich einer möglichen Schwangerschaft, die in 1-2% der Fälle vorkommen kann, auf die Signale Ihres Körpers achten.
Wird man trotz Spirale ungewollt schwanger, kann mit der Entfernung der Spirale ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen werden. Bei Blutungsstörungen, ausbleibender Menstruation oder anderen Schwangerschaftssymptomen, wie Brustspannen oder Übelkeit, müssen Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen.
Die korrekte Lage der Spirale sollte in regelmäßigen Abständen von etwa sechs bis zwölf Monaten vom Frauenarzt kontrolliert werden.
Für wen eignet sich die Kupferspirale?
Eine Kupferspirale eignet sich für alle Frauen, die über einen längeren Zeitraum und ohne Hormone verhüten wollen. Sie kann 3 bis 5 Jahre in der Gebärmutter belassen werden. Nach dem Entfernen ist eine Schwangerschaft schon nach kurzer Zeit wieder möglich.
Auch junge Frauen, die noch keine Kinder haben, können mit der Kupferspirale verhüten.
Denken Sie aber immer daran: Die Spirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten!
Wie hoch sind die Kosten für die Kupferspirale?
Die Kosten für das Einsetzen der Kupferspirale betragen zwischen 200 und 400 Euro.
Die Sterilisation der Frau
Von allen Verhütungsmethoden ist die operative Unfruchtbarmachung die sicherste. Allerdings sollten aber beide Partner einen Kinderwunsch für immer abgeschlossen haben – Die Sterilisation ist weder beim Mann noch bei der Frau gut rückgängig zu machen.
Unter Narkose werden beide weiblichen Eileiter durch elektrischen Strom bzw. Hitze verschlossen und dadurch für die Eizellen und Samenfäden unpassierbar gemacht.
Die Unterbrechung der männlichen Samenleiter wird unter örtlicher Betäubung vorgenommen.
Pearl-Index: 0,1.
Bei der Drei-Monats-Spritze wird ein langwirkendes Gestagen im dreimonatigen Abstand in den Gesäßmuskel gespritzt. Während dieser Zeit verhütet sie mit fast 100prozentiger Sicherheit eine Schwangerschaft. Das Gestagen hemmt den Eisprung und wirkt auf den Schleimpropf im Gebärmutterhals. Der Schleim wird dichter und läßt die Spermien nicht mehr hindurch.
Drei-Monats-Spritze
Wie die Minipille, ist auch die Drei-Monats-Spritze ein reines Gestagenpräparat und verhindert eine Befruchtung auf ähnliche Weise. Der Gynäkologe oder die Gynäkologin injiziert das Hormon in einen Muskel. Von dort gelangt das Gestagen langsam über drei Monate in die Blutbahn, über die es dann zu Gebärmutter und Eierstöcken transportiert wird, wo es seine Wirkung entfaltet.
Die Drei-Monats-Spritze ist vergleichbar wirksam wie die Antibabypille, wobei die Gefahr von Anwendungsfehlern in diesem Fall geringer ist. Allerdings ist ein Absetzen der Verhütungsmethode, z.B. bei Nebenwirkungen nicht möglich. Häufig wird der Zyklus unregelmäßig und einige Frauen berichten über Gewichtszunahme. Nach dem Absetzen kann es einige Zeit dauern, bis sich wieder ein regelmäßiger Zyklus einstellt.
Die Drei-Monats-Spritze ist vor allem für Frauen geeignet, die mit anderen Verhütungsmethoden nicht zurechtkommen oder östrogenhaltige Kontrazeptiva nicht einnehmen dürfen.
Die Dreimonatsspritze zählt zu den hormonellen Verhütungsmethoden. Sie enthält wie Minipille, Hormonstäbchen oder Hormonspirale ein Gestagen (Gelbkörperhormon). Dieses Hormon wird den Anwenderinnen – wie der Name schon sagt – alle drei Monate vom Arzt injiziert.
Die Dreimonatsspritze ist ein eher selten verwendetes Verhütungsmittel: Nur etwa ein Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter lassen sich die Dreimonatsspritze verabreichen. In Österreich sind derzeit zwei Präparate auf dem Markt (Depocon®, Sayana®).
Wie wirkt die Dreimonatsspritze?
Die Spritze enthält als Wirkstoff das Gestagen Medroxyprogesteronacetat. Dieses Hormon unterdrückt die Eireifung in den Eierstöcken sowie den Eisprung, indem es in den komplexen Regelkreis eingreift, der zwischen Gehirn und Eierstöcken besteht. Im Vergleich zur normal dosierten Antibabypille ist diese Wirkung bei der Dreimonatsspritze allerdings geringer ausgeprägt.
Darüber hinaus hemmt das Gestagen das natürliche Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Sie wird dünner und kann dadurch befruchtete Eizellen nicht mehr so gut aufnehmen. Auch wird der Schleimpfropf am Gebärmuttereingang zähflüssiger, wodurch Spermien nicht oder nur erschwert in Gebärmutter und Eileiter vordringen können.
Wie sicher ist die Dreimonatsspritze?
Der Pearl-Index für die Dreimonatsspritze beträgt 0,3 bis 1,4 . Dieser Index gibt die Zahl der ungewollten Schwangerschaften an, die auftreten, wenn 100 Frauen ein Jahr lang mit der Depotspritze verhüten. In 1.200 Anwenderinnen-Monaten kommt es also durchschnittlich zu 0,3 bis 1,4 Schwangerschaften.
Wie wird die Dreimonatsspritze verabreicht?
Arzt oder Ärztin injizieren das Gestagen in die Muskulatur von Oberarm bzw. Gesäß (Depocon®) oder aber unter die Haut von Bauch bzw. Oberschenkel (Sayana®). Die erste Spritze wird in den ersten fünf Tagen nach Menstruationsbeginn verabreicht, alle weiteren im Abstand von drei Monaten. Ist eine Schwangerschaft nicht sicher auszuschließen, muss vor der ersten Verabreichung ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Ein Empfängnisschutz ist nur gewährleistet, wenn der Abstand zwischen zwei Injektionen nicht mehr als 13 Wochen (Depocon®) bzw. 14 Wochen (Sayana®) beträgt. Wird dieser Abstand überschritten, sollten bis zur nächsten Injektion zusätzliche Verhütungsmethoden (z.B. Kondom) angewendet werden. Außerdem ist vor der nächsten Injektion eine Schwangerschaft auszuschließen.
Für wen eignet sich die Dreimonatsspritze?
Die Depotspritze ist zur längerfristigen Verhütung gedacht. Sie eignet sich insbesondere für Frauen, die Östrogene nicht gut vertragen oder andere Verhütungsmethoden mit Gestagenen, wie Depotstäbchen oder Hormonspirale, nicht anwenden wollen. Dazu zählen im Speziellen Frauen, für die eine langfristige Anwendung der “klassischen” Antibabypille aufgrund des erhöhten Risikos für Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte nicht empfehlenswert ist, also etwa Raucherinnen oder Frauen mit familiär erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko.
Auch für Frauen, die Schwierigkeiten mit der regelmäßigen Einnahme der “Pille” haben oder bei denen aufgrund von Magen-Darm-Problemen deren sichere Aufnahme nicht gewährleistet ist, eignet sich die Depotspritze zur Verhütung.
Nicht geeignet ist die Dreimonatsspritze für Mädchen unter 18 Jahren aufgrund der negativen Effekte von Medroxyprogesteronacetat auf die Knochendichte in diesem für das Knochenwachstum wichtigen Alter.
Kann die Dreimonatsspritze auch unmittelbar nach der Geburt verwendet werden?
Frauen, die nach einer Geburt nicht stillen, ist die Dreimonatsspritze innerhalb der ersten fünf Tage nach Entbindung zu verabreichen, bei Stillenden frühestens in der sechsten Woche nach der Entbindung. Das Gestagen geht zwar in geringen Mengen durch die Muttermilch auf das Kind über, bisherige Studien haben jedoch keine negative Wirkung auf die Kindesentwicklung festgestellt.
Ebenfalls in den ersten fünf Tagen erfolgt die Injektion nach einem Schwangerschaftsabbruch oder bei Fehlgeburten innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate. Wenn es nach dem dritten Schwangerschaftsmonat zu einer Fehlgeburt kommt, ist frühestens vier Wochen danach mit der Depotspritze zu beginnen.
Welche Vorteile hat die Dreimonatsspritze?
Die Dreimonatsspritze ist eine sichere Verhütungsmethode, bei der die Anwenderinnen nicht auf die tägliche Einnahme (wie bei der Pille) oder gar auf die genaue Einnahmezeit (wie bei der Minipille) achten müssen.
Das in die Muskulatur bzw. unter die Haut gespritzte Gestagen wird nur sehr langsam in den Blutkreislauf abgegeben, was Nebenwirkungen verhindern hilft.
Stärke und Dauer der Monatsblutung sind bei Verhütung mit der Dreimonatsspritze vermindert, weil die Gebärmutterschleimhaut unter dem Gestagen-Einfluss nicht so hoch aufgebaut wird. Dadurch bessern sich häufig zyklusabhängige Beschwerden wie zu starke Menstruationsblutungen (Hypermenorrhoe) oder Regelschmerzen (Dysmenorrhoe).
Zudem erfahren Frauen mit milden Endometrioseerkrankungen durch den Gestageneinfluß häufig eine Verbesserung des Beschwerdebildes.
Welche Nachteile hat die Dreimonatsspritze?
Unter der Gabe von Medroxyprogesteronacetat kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte, die sich nach Absetzen der Dreimonatsspritze erholt. Jedoch ist zur Zeit noch nicht geklärt, ob die danach erreichte Knochendichte den gleichen Wert aufweist, der ohne die Anwendung der Dreimonatsspritze erreicht worden wäre. Daher ist diese Verhütungsmethode für Mädchen unter 18 Jahren nicht geeignet. Frauen aller Altersstufen, die die Dreimonatsspritze über einen längeren Zeitraum (von über zwei Jahren) anwenden wollen, sollten die möglichen nachteiligen Effekte auf den Knochen in Erwägung ziehen.
Dies gilt insbesondere, wenn bereits ein erhöhtes Osteoporose-Risiko besteht; also etwa bei Raucherinnen, Frauen mit Untergewicht oder Patientinnen, die längerfristig Medikamente einnehmen müssen, die einen negativen Effekt auf die Knochendichte haben (Kortisonpräparate, bestimmte Antiepileptika).
Zu beachten ist, dass die Wirkung der Dreimonatsspritze beim Absetzen der Injektionen nicht sofort aufhören muss. Da sich Gestagene im Gewebe anreichern, kann trotz Absetzen der Spritze der Eisprung für mehrere Wochen ausbleiben und in diesem Zeitraum daher auch keine Schwangerschaft eintreten, das Wiedereintreten der Fruchtbarkeit kann sich bis zu einem Jahr verzögern. Mehr als 80 Prozent der Frauen werden innerhalb eines Jahres nach Absetzen der Dreimonatsspritze schwanger.
Treten unter der Dreimonatsspritze Nebenwirkungen auf, kann die Verhütungsmethode nicht sofort wieder abgesetzt werden, wie das etwa bei der Pille der Fall ist. Es kann mehrere Wochen dauern, bis etwaige unerwünschte Wirkungen wieder nachlassen.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die Regelblutung, die durch die zyklische Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut hervorgerufen wird, ändert sich unter dem Gestagen-Einfluss. Bei den meisten Anwenderinnen der Dreimonatsspritze kommt es daher zu mehr oder minder unregelmäßigen Blutungen. Bei längerfristiger Anwendung wird die Periode schwächer und kann später ganz ausbleiben, was viele Frauen als Vorteil empfinden, allerdings auch manchmal die Befürchtung weckt, trotz Verhütung schwanger geworden zu sein.
Gewichtsveränderungen bei Gabe der Depotspritze sind häufig. Es gibt sowohl Frauen, die zunehmen, als auch solche, die abnehmen. Im Durchschnitt kommt es aber eher zu einer Gewichtszunahme.
Zu weiteren häufigen Nebenwirkungen der Dreimonatsspritze zählen:
- Akne
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Depressionen
- empfindliche/schmerzende Brüste
- verminderte Lust auf Sex
Beeinflusst die Dreimonatsspritze das Krebsrisiko?
Nach derzeitigem Wissensstand senkt die Anwendung der Dreimonatsspritze über einen längeren Zeitraum das Risiko, an Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) zu erkranken. Hingegen haben Frauen, denen längerfristig ein Gestagen gespritzt wurde, ein geringfügig erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken als Frauen, die nie hormonell verhütet haben. Keinen Einfluss hat Medroxyprogesteronacetat auf Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom) und der Eierstöcke.
Worauf muss bei der Anwendung anderer Arzneimittel geachtet werden?
Sollten außer der Dreimonatsspritze noch andere Medikamente zur Anwendung kommen, ist auf mögliche Wechselwirkungen zu achten. Insbesondere Arzneimittel, die den Abbau von Hormonen durch die Leber beschleunigen, wie etwa bestimmte Antibiotika oder Antiepileptika, könnten die Wirksamkeit der Dreimonatsspritze einschränken. Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe kann Sie hinsichtlich der Medikamente, die zusätzliche Verhütungsmaßnahmen erfordern, ausführlich beraten.
Wann darf die Dreimonatsspritze nicht verwendet werden?
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Medroxyprogesteronacetat oder einen der sonstigen Bestandteile der Dreimonatsspritze
- bei Vorliegen einer Schwangerschaft oder Verdacht darauf
- bei bekannten oder vermuteten Krebserkrankungen der Brust oder Geschlechtsorgane
- bei Vaginalblutungen ungeklärter Ursache
- bei schweren Funktionsstörungen der Leber
- bei Knochenerkrankungen aufgrund von Stoffwechselstörungen
- bei bestimmten seltenen Erkrankungen (z.B. Porphyrie)
Patientinnen mit Depressionen sind bei Anwendung der Dreimonatsspritze sorgfältig zu überwachen.
Obwohl kein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Injektion von Medroxyprogesteronacetat und der Bildung von Blutgerinnseln nachgewiesen werden konnte, dürfen Patientinnen, bei denen beispielsweise eine Lungenembolie, eine Thrombose der Netzhaut oder tiefe Venenthrombosen (TVT) während der Verwendung der Depotspritze auftritt, nicht wieder damit behandelt werden.
Wie alle anderen hormonellen Verhütungsmittel auch schützt die Hormonspritze zwar vor ungewollter Schwangerschaft, verhindert aber weder eine Ansteckung mit HIV noch mit anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Wieviel kostet die Dreimonatsspritze?
Die Kosten für die Spritze betragen in der Apotheke rund 22 € (Depocon®) bzw. 29 € (Sayana®).
Das Kondom ( = Präservativ) ist das einzige “mechanische” Verhütungsmittel für den Mann. Seine Anwendung ist simpel – es wird vor dem Verkehr über das versteifte Glied gestreift. Die empfängnisverhütende Wirkung ist nur bedingt zuverlässig, weil bei unsachgemäßem Gebrauch Samenflüssigkeit aus dem Kondom in die Scheide gelangen kann.
Allerdings schützt es beide Partner vor Geschlechtskrankheiten (Gonorrhöe, etc.) – auch vor der Infizierung mit dem HIV-Virus. Bisher ist das Kondom während des Geschlechtsverkehrs der sicherste Schutz vor Aids.
Nachteil des Kondoms ist, dass es bei fehlerhafter Handhabung beschädigt und somit undicht werden kann. Kondome besitzen eine mittlere Zuverlässigkeit. Der Pearl Index liegt bei 3-5, was aber teilweise auch mit falscher Handhabung zusammenhängt.
Kondome gehören zu den beliebtesten Verhütungsmitteln. Das zeigen die Statistik und die vielen Bezeichnungen, die der Volksmund kennt.
“Gummi”, “Pariser”, “Präserl”, “Verhüterli” – egal wie Sie dazu sagen, das Kondom gehört zu den so genannten Barrieremethoden. Es besteht aus hauchdünnem Gummi und wird vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis gezogen. Das Reservoir aus Gummi fängt den Samenerguss auf und verhindert auf diese Weise, dass Spermien und andere Körperflüssigkeiten in die Vagina oder andere Körperöffnungen gelangen.
Beim Kondom handelt es sich um die einzige nicht-invasive Methode, mit der Männer die Verhütung selbst in die Hand nehmen können. Es ist es das einzige Verhütungsmittel, das vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Syphilis, Gonorrhoe, Hepatitis B oder Chlamydien schützt. Diese Funktion erfüllen Kondome auch bei Verwendung von Dildos oder Vibratoren, die von mehreren Personen verwendet werden – etwa im Rahmen von lesbischer Sexualität.
Brauche ich ein Kondom für Oralsex?
Vom Fellatio (Oralsex) kann man zwar nicht schwanger werden, das Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anzustecken, besteht aber für beide Seiten.
Oralsex ohne Kondom also nur, wenn beide sicher sind, keine sexuell übertragbare Krankheit zu haben. Beim Cunnilingus (Lecken) besteht zwar nur ein geringes Risiko einer HIV-Übertragung oder Schwangerschaft, Herpres oder HPV können jedoch über Scheidenflüssigkeit übertragen werden. Ein Aufgeschnittenes Kondom, das über die Vulva der Partnerin gelegt wird, kann als “Lecktuch” dienen.
Die richtige Handhabung eines Kondoms ist kein Kunststück. Vor dem ersten ernsthaften Gebrauch sollten Sie sich mit dem Gummi vertraut machen und das Überziehen einige Male üben. Zeige- und Mittelfinger der linken Hand sind als Übungspenis stets parat. Damit das Verhütungsmittel seinen Zweck erfüllt und dem Spaß am Sex nicht im Wege steht, sind einige Dinge zu beachten:
Vorsichtig auspacken
Reißen die die Packung vorsichtig am Rand und nicht in der Mitte auf. Dabei dürfen nur die Hände zum Einsatz kommen. Finger weg von spitzen oder Scharfen Gegenständen wie Scheren, Nagelfeilen und so weiter. Sie machen winzige und unter Umständen unsichtbare Löcher ins Kondom. Achten Sie darauf, dass Sie keine langen oder scharfen Fingernägel haben. Das wird Ihnen auch der Partner oder die Partnerin danken.
Richtige Seite suchen
Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von Innen- und Außenseite. Richtig ist es, wenn sich das Röllchen am unteren Ende des Kondoms außen befindet. Hat der Penis versehentlich die falsche Seite berührt, ist es wichtig, ein neues Kondom zu verwenden, weil zu diesem Zeitpunkt bereits etwas Samenflüssigkeit ausgetreten sein kann.
Luft aus dem Reservoir lassen
An der Spitze des Kondoms befindet sich eine hütchenartige Aussackung, die als Auffangbehälter für die Samenflüssigkeit dient – das Reservoir. Dieses Hütchen sollte zwischen Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt und festgehalten werden, damit sich beim Abrollen keine Luftblase bildet.
Auf den erigierten Penis aufsetzen und abrollen
Um ein Präservativ überziehen zu können, muss der Penis erigiert, also aufgerichtet und steif sein. Das Kondom wird dann mit der Innenseite auf die Penisspitze (Eichel) aufgesetzt und über den Penisschaft bis zum Penisansatz abgerollt. Ziehen Sie das Kondom nicht über den Hodensack, um es nicht zu überdehnen.
Das richtige Gleitmittel verwenden
Zusammen mit Kondomen darf kein fetthaltiges Gleitmittel wie Vaseline, Silikon- oder Babyöl zum Einsatz kommen. Benutzen Sie hautschonende Gleitmittel auf Wasserbasis. Auch wasserlösliche Gleitmittel auf Silikonbasis sind in Sexshops, Drogerien und Apotheken verfügbar.
Nach dem Samenerguss herausziehen und dabei festhalten
Nach dem Geschlechtsverkehr beziehungsweise dem Samenerguss ist es wichtig, das Glied im noch steifen Zustand aus Scheide oder Anus zu ziehen und dabei gleichzeitig das Kondom festzuhalten, damit dieses nicht abrutschen kann. Kondome dürfen nur ein einziges Mal benutzt werden.
Nach dem Gebrauch gehört der Gummi verknotet oder in ein Taschentuch gewickelt. Entsorgt wird er im Papierkorb, nicht in der Toilette. Wenn Sie Samenflüssigkeit auf den Fingern haben, wischen Sie diese gut ab, bevor Sie die Partnerin berühren.
Nach der internationalen Norm EN ISO 4074, die auch im EU-Raum gültig ist, muss ein Kondom mindestens 16 Zentimeter lang sein und je nach Breite ein bestimmtes Mindestvolumen garantieren. Diese Norm legt auch die Verfahren fest, nach denen Festigkeit, Haltbarkeit und Dichtheit getestet werden.
Größe des Kondoms
Die meisten Burschen und Männer sind mit den Standardmodellen bestens bedient. Nichtsdestotrotz können diese Kondome bei manchen zu locker, bei manchen zu fest sitzen. Da man ein Kondom stets mehr oder weniger abrollen kann, spielt die Länge eine untergeordnete Rolle. Auf die Breite kommt es jedoch an!
Ein passendes Kondom gibt es für jedermann: kleine Größen, Übergrößen, enge und weite Modelle stehen zur Verfügung. Die Deutsche NGO “Pro Familia” hat eine online-Anleitung zur Ermittelung der Kondomgröße und hat verzeichnet, wo Sie besonders schmale und besonders weite Kondome kaufen können.
Spezialkondome
In Drogerien, Apotheken und Sexshops gibt es eine große Kondom-Auswahl. Moderne Standardkondome sind hauchdünn, können also als “gefühlsecht” gelten. Extrastarke Kondome sind für Analverkehr besonders geeignet und können auch zum Einsatz kommen, um die Ejakulation hinauszuzögern.
Wenn Sie unter vorzeitigem Samenerguss leiden, können Sie ein “long lasting” Produkt ausprobieren. Diese Kondome enthalten ein schwaches lokales Betäubungsmittel, das allerdings nicht von allen Anwendern gut vertragen wird. Gummis mit Rillen oder Noppen können das Liebesspiel spannender machen.
Wie sicher sind Kondome?
Bei richtiger Anwendung sind Kondome ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Dass es bei ihrer Benutzung trotzdem deutlich häufiger zu ungewollten Schwangerschaften kommt als bei anderen Methoden, ist vor allem auf Fehler bei der Handhabung zurückzuführen: Also etwa darauf, dass der Penis nicht rechtzeitig nach dem Erguss aus der Scheide gezogen wird oder das Kondom beim Anlegen beschädigt wurde.
Vorsicht ist auch bei der Benutzung von Gleitmitteln geboten. Mineralölhaltige Substanzen, wie z.B. Vaseline greifen bei herkömmlichen Latex-Produkten die Schutzhülle an. Deshalb empfehlen sich öl- und fettfreie Gleitmittel.
Neben der richtigen Anwendung ist gute Produktqualität der Garant für die Sicherheit dieser Verhütungsmethode. Kaufen Sie nur Markenkondome mit Prüfsiegel (CE) und achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum. Die Deutsche Latex Forschungsgemeinschaft prüft Kondome noch strenger.
Vier Jahre sind Präservative haltbar, wobei das auch von den Lagerungsbedingungen abhängt. Hitze kann Gummi porös machen. Deshalb sollten Kondome immer lichtgeschützt verpackt sein und nicht bei hohen Temperaturen gelagert werden.
Tragen Sie Kondome nicht wochenlang in der Hosentasche (einen Abend lang zum Ausgehen ist kein Problem). Die Geldbörse ist kein guter Platz für ein Kondom: Druck und der Kontakt mit Münzen macht den Gummi porös.
Bei richtiger Anwendung kommt es äußerst selten vor, dass Markenkondome reißen oder platzen. Passiert es doch, kann das Paar einen Arzt oder eine Ärztin bzw. eine gynäkologische Ambulanz aufsuchen, um die “Pille danach” zu erhalten.
Häufige Fehler
Perforierte oder Poröse Kondome
Kondome, die zu heiß geworden sind, das Ablaufdatum überschritten haben oder in der Geldbörse getragen wurden, könnten porös sein und unter Spannung reißen. Greifen Sie im Zweifel immer zu einem frischen Kondom.
Falsch abgerollt
Das Röllchen muss sich am unteren Ende des Kondoms außen befinden. Hat der Penis die Außenseite berührt, heißt es das Kondom wegwerfen und ein neues benutzen.
Lusttropfen und Samenflüssigkeit
Der Penis darf vor dem Überziehen des Kondoms nicht mit dem Genitalbereich der Partnerin in Berührung kommen. Nicht nur der Samenerguss, auch der Lusttropfen kann genügend Spermien enthalten, die für eine Schwangerschaft ausreichen. Wischen Sie Körperflüssigkeiten gut von den Fingern ab, bevor sie das Kondom überziehen.
Fehler nach dem Sex
Das Kondom muss unmittelbar nach dem Samenerguss herausgezogen werden, sonst quillt die Samenflüssigkeit über die Ränder heraus. Nachdem das Kondom entsorgt und – wenn nötig – Samenflüssigkeit abgewischt wurde, darf gekuschelt werden.
Welche Vorteile haben Kondome?
Ganz ohne Zweifel ist die Verfügbarkeit von Kondomen ein großer Vorteil: Sie sind vergleichsweise günstig, einfach zu beschaffen und können auch gut mitgeführt werden. Darüber hinaus wird der männliche Partner in der “Verhütungsfrage” aktiv gefordert und kann sich an der Kontrazeption beteiligen.
Mit Ausnahme von Problemen aufgrund einer Latexallergie bringt die Verwendung von Präservativen im Regelfall keine Nebenwirkungen mit sich. Da die Anwendung im Wesentlichen frei von medizinischen Risken ist, muss sie auch nicht ärztlich kontrolliert werden.
Und: Kondome sind die einzige Verhütungsmethode, die vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen schützt. In Hinblick auf manche Geschlechtskrankheiten bietet das Kondom zwar keinen hundertprozentigen Schutz, führt aber zu einer enormen Verminderung des Ansteckungsrisikos (z.B. bei Feigwarzen).
Welche Nachteile haben Kondome?
Als Nachteil von Kondomen wird sowohl von Männern als auch von Frauen empfunden, dass das Anlegen das Liebesspiel stört oder unterbricht – im schlimmsten Fall so sehr, dass die Lust auf der Strecke bleibt. Das mag vor allem anfänglich, wenn die Verwendung noch etwas schwierig und ungewohnt ist, durchaus ein Problem darstellen. Mit ein bisschen Übung, Phantasie und Routine lässt sich das Überziehen aber sehr harmonisch in das Liebesspiel integrieren.
Manche Paare empfinden es auch als störend, wenn beim Sex “etwas zwischen ihnen” ist. Einige Männer klagen über ein vermindertes Gefühl, wenn sich ihr Penis “angezogen” in der Vagina befindet. Andere schätzen es hingegen, dass das Präservativ aus demselben Grund ihr Durchhaltevermögen verbessert und sie weniger schnell zum Höhepunkt kommen lässt. Angesichts der extrem dünnen Kondome von heute dürfte der Kopf bei manchen Vorbehalten gegen das Kondom eine Rolle spielen.
Gerade im Zeitalter von AIDS sollte eigentlich jeder und jede mit dem Gebrauch von Kondomen vertraut sein und sie gegebenenfalls auch benutzen – vor allem bei wechselnden Partnern und am Beginn einer Beziehung. Entsprechende Fertigkeit und Sorgfalt wirkt sich dabei ganz entscheidend auf die Sicherheit des Verhütungsmittels aus.
Tipps für eine Lustvolle Kondomverwendung
Wenn beim Überziehen des Kondoms die Erektion verloren geht, ist die Ursache meist im Kopf. Nervosität und sexueller Leistungsdruck sind die Lust- und Erektionskiller Nummer eins. Üben Sie daher das Überziehen des Kondoms vor dem “Ernstfall”: besonders vor dem ersten Mal, aber auch wenn Sie längere Zeit anders verhütet haben und aus der Übung gekommen sind.
Es ist immer hilfreich, das Kondom ins Liebesspiel einzubeziehen und nicht als Belastung zu empfinden. Wenn Sie Probleme mit Ihrer Erektion haben oder Kondome einfach “nicht mögen”, thematisieren Sie das mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner. Üben Sie das Überziehen gemeinsam und bringen Sie Ihrer Partnerin bei, wie man das Kondom richtig verwendet.
Wenn die Partnerin in der Lage ist, das Kondom sicher überzuziehen, kann es sich vom Lustkiller zum Spielzeug verwandeln. Das Überziehen kann richtig Spaß machen. Legen Sie, bevor Sie gemeinsam ins Bett gehen, mehrere Kondome bereit. So kommt es nicht zu Unterbrechungen, auch wenn beim ersten Versuch etwas schief geht.
Wenn es einmal einfach nicht klappen will, versuchen Sie, keine Frustration aufkommen zu lassen: Penetration ist bei weitem nicht die einzige befriedigende Sexualpraktik. Versuchen Sie über einen fehlgeschlagenen Versuch zu lachen. Nach einer Runde Kuscheln sieht die Welt wieder anders aus. Weder ist der Penis ein mechanisches Gerät, noch Sex ein Leistungssport!
Geschichte und Name des Kondoms
Die Wurzeln der Barrieremethode reichen weit zurück und werden in der ägyptischen oder kretisch-minoischen Kultur vermutet. Aus dem Mittelalter existieren bereits detaillierte schriftliche Überlieferungen zur Benutzung kondomähnlicher Utensilien.
Namensgeber soll schließlich ein zwischen 1660 und 1685 am Hof des englischen Königs Charles II. tätiger Arzt, Dr. Condom, gewesen sein, der zur Empfängnis- und Infektionsverhütung Schafs- oder Hammeldärme empfahl. Wegen ihrer Unzuverlässigkeit, des schlechten Tragekomforts und des hohen Preises waren die frühen Kondome aber nicht gerade ein Verkaufsschlager.
Das änderte sich erst, als der US-amerikanische Chemiker und Erfinder Charles Goodyear eine bahnbrechende Erfindung machte: die Vulkanisierung von Kautschuk, die es ermöglichte, wasserfesten und stabilen Gummi herzustellen. Mitte des 19. Jahrhunderts kam schließlich das erste Gummi-Kondom auf den Markt. Seine Wandstärke von gut zwei Millimetern war jedoch alles andere als ein Garant für “Gefühlsechtheit”.
Heute werden Kondome größtenteils aus Latex hergestellt. Ihre Wandstärke beträgt nur hauchfeine 0,06 bis 0,07 Millimeter, manche Präservative sind sogar noch ein wenig dünner.
Es gibt sie in allen möglichen Variationen: in verschiedenen Größen und Farben, mit Geschmack, mit speziell gestalteten Oberflächen, die das Empfinden noch intensivieren sollen, oder als besonders stabile Variante für den Analverkehr.
Menschen, die an einer Latexallergie leiden, können problemlos zu Kondomen aus synthetischen Kunststoffen greifen. Zumindest die Benutzer von Latex-Kondomen müssen in Sachen Umweltschutz keine Gewissensbisse haben, denn diese “Gummis” sind biologisch abbaubar.
Das Diaphragma (auch: Pessar) ist eine elastische Gummikappe von 6 bis 10 cm Durchmesser, welche vom Frauenarzt zum korrekten Sitz angepasst wird.
Vor dem Verkehr wird das Diaphragma beiderseits mit einer spermiziden Creme behandelt, in die Scheide eingeführt und vor dem Muttermund fixiert. Dort muss es mindestens 8 Stunden nach dem Verkehr liegen bleiben, bevor es entfernt werden darf.
Eine Weiterentwicklung ist das seit einigen Jahren in Apotheken erhältliche “Lea-Contraceptivum”. Die Sicherheit ist mit der des Präservativs vergleichbar, es besteht aber keinerlei Schutz vor Infektionen.
Das Diaphragma ist eine mechanische Verhütungsmethode, die den Spermien den Zugang zur Gebärmutter versperrt und somit das Zusammentreffen von Ei- und Samenzelle verhindert. Es wird immer in Verbindung mit einer spermienabtötenden Creme angewandt.
Welche Vorteile hat ein Diaphragma?
Frauen, die nur ab und zu Geschlechtsverkehr haben, benötigen keine ständige Schwangerschaftsverhütung. Für sie kann das Diaphragma bei korrekter Anwendung eine gute Lösung sein.
Die Benutzung eines Diaphragmas ruft nur bei wenigen Frauen ein unbehagliches Gefühl hervor. Das Diaphragma ist jederzeit leicht anzubringen und ebenso leicht wieder zu entfernen. Wenn der Mann nicht eingeweiht ist, ist der Unterschied beim Sex für ihn kaum spürbar. Es nimmt nicht viel Platz ein, sodass man es ohne Weiteres in einer Handtasche oder Kleidertasche mitnehmen kann.
Welche Untersuchungen muss man durchführen lassen, um ein Diaphragma zu bekommen?
Wenn Sie ein Diaphragma haben wollen, müssen Sie zuerst bei Ihrem Arzt Maß für das Pessar nehmen lassen. Dies geschieht in Verbindung mit einer normalen gynäkologischen Untersuchung. Der Vorgang dauert nur einen Augenblick und ist kaum zu spüren.
Wie benutzt man ein Diaphragma?
Das Diaphragma ähnelt einem kleinen Hut ohne Rand. Es ist elastisch und lässt sich leicht falten, sodass es ohne Schwierigkeiten in die Scheide eingeführt werden kann. Beim Kauf eines Diaphragmas erhalten Sie eine ausführliche Gebrauchsanweisung, die die wichtigsten Fragen beantwortet.
Um ganz sicher zu gehen, ist es am einfachsten, sich vor dem ersten Gebrauch des Diaphragmas mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen und das Einsetzen des Diaphragmas zu üben. Ebenso ist es wichtig, die richtige Platzierung des Diaphragmas durch Nachtasten beurteilen zu lernen. Um Beschädigungen zu vermeiden, sollte ein Diaphragma sehr sorgfältig behandelt und nach jeder Verwendung gründlich gereinigt werden.
Vor jeder Verwendung muss eine spermienabtötende Creme auf das Diaphragma zur Verbesserung der kontrazeptiven Sicherheit aufgetragen werden. Man sollte das Diaphragma mindestens zehn Minuten bis maximal zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr einsetzen. Wenn es richtig sitzt, ist es meist weder von der Frau noch vom Mann zu spüren.
Sie können Ihr Pessar von Zeit zu Zeit selbst kontrollieren. Wenn Sie sich bezüglich seines Zustands nicht sicher sind, sollten Sie Ihren Arzt zur Kontrolle aufsuchen. Darüber hinaus sollte nach einer Schwangerschaft oder starken Gewichtsschwankungen der korrekte Sitz des Pessars vom Arzt überprüft werden. Das Diaphragma hält etwa ein bis zwei Jahre, dann sollte es durch ein neues ersetzt werden.
Welche Nachteile hat das Diaphragma und wann darf es nicht verwendet werden?
Nachteilig ist, dass es in der Scheide zu Entzündungen kommen kann. Außerdem klagen einige Frauen über vermehrte Harnwegsinfektionen, etwa Blasenentzündungen.
Bei der gynäkologischen Voruntersuchung muss darauf geachtet werden, dass keine Fehlbildungen der Gebärmutter und Scheide vorliegen. Allergien gegen Gummi schließen den Gebrauch natürlich aus. Bei Überempfindlichkeit gegen eine der spermiziden Cremes sollte eine andere probiert werden.
Ist das Diaphragma eine sichere Methode?
Das Diaphragma ist dann eine sichere Verhütungsmethode, wenn vor jedem Geschlechtsverkehr eine die Spermien abtötende Creme aufgetragen wird und wenn es acht bis zehn Stunden nach dem Geschlechtsverkehr an seinem Platz in der Scheide belassen wird. Bei mehrmaligem oder länger dauerndem Geschlechtsverkehr muss mehrmals etwas von der Creme in die Scheide eingeführt werden. Das Diaphragma darf zwischendurch aber nicht herausgenommen werden. Bei Anwendungsfehlern, die nicht selten vorkommen, sinkt die Wirksamkeit. Diese Verhütungsmethode hat somit einen Pearl-Index von 4–10.
Diese Zeitwahlmethode stützt sich auf die Erkenntnis, dass Eizelle und Samenzelle nur eine beschränke Zeit befruchtungsfähig sind. Auch wird der (un-)-genaue Zeitpunkt des Eisprungs eingerechnet. In einem vierwöchigen Zeitraum werden unter Berücksichtigung des weiblichen Zyklus sowie der Lebensdauer der Samenfäden die fruchtbaren Tage ermittelt.
Der Name dieser Methode verdankt sie den beiden Ärzten, Hermann Knaus und Kyusaku Ogino. Bei der Knaus-Ogino Methode, beruht der Verhütungsschutz auf der Kenntnis, dass eine Eizelle nach dem Eisprung circa 6-10 Stunden befruchtungsfähig ist und das die männlichen Spermien drei bis vier Tage in dem weiblichen Sexualorgan überleben können. Bei dieser Methode berechnet die Frau durch Beobachtung und Aufzeichnung in einem Zeitraum von mind. einem Jahr, ihren voraussichtlichen Eisprung. Durch Anlage eines Menstruationskalenders der die Zyklen aufzeichnet wird der voraussichtliche Termin des Eisprungs festgelegt.
Anhand des Menstruationskalender kann festgelegt werden wie viele Tage der kürzestes Zyklus hat. Von dieser Zahl werden 17 Tage abgezogen. Das Ergebnis ist der erste fruchtbare Tag. Von der Anzahl der Tage des längsten Zyklus werden 13 Tage abgezogen. Das Ergebnis gibt an, welches der letzte Tag der fruchtbaren Tage ist. Auch die weiteren Zyklen müssen zu Berechnung herangezogen werden und ggf. eine Neuberechnung durchgeführt werden, wenn sich beispielsweise plötzlich kürzere Zyklen ergeben.
Beispiel: Kürzester Zyklus 27 Tage – 17 Tage = 10
Längster Zyklus: 33 Tage .-13 Tage = 20 Tage.
Daraus ergibt sich eine fruchtbare Zeit vom 10. – 20. Zyklustag.
Wegen der umständlichen Berechnung und der hohen Versagerquote ist die Kalender-Methode für eine sichere Verhütung nicht zu empfehlen.
Die sogenannte Kalendermethode oder Rhythmusmethode ist nach ihren Erfindern benannt, den beiden Ärzten Knaus und Ogino. Bei diesem Verfahren wird rein rechnerisch die fruchtbare Zeit im weiblichen
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